Beim Auswärtsspiel des MSV Duisburg in Darmstadt kam es am Sonntag zu hässlichen Szenen und Verletzen: Eine heftige Schlägerei im Gästeblock, an der offenbar ausschließlich Duisburger Anhänger beteiligt waren, wird derzeit von den Verantwortlichen aufgearbeitet. Dabei wurde scheinbar auch gegen Kinder und Frauen Gewalt angewendet.
Nach den Übergriffen auf Mitglieder einer MSV-Initiative wurden nun erste Hausverbote ausgesprochen, wie der Fußball-Zweitligist am Donnerstag mitteilte. Geschäftsführer Peter Mohnhaupt: „Ich kann jetzt schon sagen, dass wir nach den uns bisher vorliegenden Informationen gegen sechs der Täter ein Hausverbot für die schauinsland-reisen-arena ausgesprochen haben, das ab sofort gilt.“
Seit Montag wertet der MSV Duisburg das vorhandene Bildmaterial aus. Ob gegebenenfalls weitere Personen betroffen sind, müssen weitere Auswertungen und Ermittlungen auch der Ordnungsbehörden ergeben.
Was war passiert? Als Mitglieder der Initiative einen MSV-Fan daran hinderten, ein Banner mit der Aufschrift "Zebras gegen rechts" vom Zaun zu reißen, eilte dem Anhänger eine Gruppe mehrerer Personen zu Hilfe, die laut "Zebras stehen auf" der rechten Duisburger Hooliganszene angehören. Von insgesamt "rund zwei Dutzend Aggressoren" spricht auch der MSV in einer öffentlichen Erklärung. Geschäftsführer Peter Mohnhaupt betonte am Donnerstag: „Wir sprechen hier ganz bewusst nicht von Anhängern des MSV!"
Die offizielle Mitteilung des Klubs beendete Mohnhaupt mit einem Statement gegen Fremdenfeindlichkeit: „Ich möchte, auch im Namen meiner Kollegen in den Gremien, im Namen unserer Mannschaft und im Namen unserer Fans betonen: Der MSV Duisburg steht für Vielfalt und für Integration. Wir sind offen für alle Menschen, Kulturen und Religionen.“